Kalbsgeschnetzeltes mit Gemüse in Curryrahm und Polenta
Zutaten:
500g Kalbsfilet, 200 g wilder Brokkoli, 200 g grüner oder weißer Spargel, 1 Stange Stangensellerie, 3 kleine Möhren, 2 kleine Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen, glatte Petersilie, Salz, Curry (nicht zu scharf, eher fruchtig), 200 ml Weißwein, 200 ml Sahne, 400 ml Fond, 200 ml Wasser.
Zubereitung:
Das Kalbsfilet in gleich dünne, ungefähr 8 mm breite Streifen schneiden und dann bei großer Hitze mit etwas Olivenöl kurz anbraten, so dass die Streifen ein bisschen Farbe bekommen. Leicht braun. Das sollte nicht viel länger als 90 Sekunden dauern und das Fleisch beiseite stellen. Möhren in mundgerechte Stücke schneiden. Wer will kann auch das feine Möhrengrün mit verwenden. Dann muss es natürlich kleingehackt werden. Nun in einem Topf mit etwas Olivenöl die Möhren und ein wenig in mundgerechte Stücke geschnittenen Spargel kurz bei großer Hitze anbraten. Wir wollen nachher einige Röstaromen schmecken. Ich bin mittlerweile ein großer Fan des Gemüseanbratens, grade wegen der Röstaromen. Ein wenig Übung verlangt es. Zu Beginn war auch ich zu vorsichtig. Nun akzeptiere ich auch ein paar dunkelbraune Stellen am Gemüse. Das darf aber jeder für sich entscheiden. Hat das Gemüse die richtige oder besser gesagt die gewünschte Farbe, mit dem Weißwein ablöschen. Mit ein wenig Weißwein lösen wir auch den Satz aus der Pfanne vom Filetanbraten und geben ihn in den Topf zum Gemüse. Bei kleiner Hitze köchelt der Topf nun für gut zwanzig Minuten vor sich hin. Nun ist es Zeit für das Curry. Es gibt so viele Currymischungen. Sehr schöne gibt es aus Klingenberg. In kleinen grünen Dosen kann man scharfe, sehr scharfe, weniger scharfe und fruchtige Currys erstehen und zuhause aufbewahren. Wenigstens 1 EL Curry, ich bevorzuge die fruchtige Variante Curry Mumbai, kommt jetzt in den Topf. Erst dann geben wir die Filetstreifen hinzu und lassen alles für die nächsten zwanzig Minuten weiter köcheln. Jetzt ist alles eher so flüssig wie eine Suppe. Das ändern wir nun durch die gute alte Mehlschwitze. In gute 50g Butter, die wir in einem kleinen Topf erhitzen, rühren wir langsam ebenfalls ungefähr 50 g Mehl ein. Die Mehlschwitze darf weder klumpen noch braun werden. Rührt man sorgfältig mit einem Schneebesen, macht die Butter nicht zu heiß und nimmt nicht zu viel Mehl, klappt eine solche Schwitze eigentlich immer. Dann die Sahne in den Topf und einmal kurz aufkochen lassen. Ist der Curryrahm immer noch zu flüssig, gibt es zwei Möglichkeiten. 1. Mehr Mehlschwitze herstellen 2. 3 Eier trennen und die Eidotter verquirlen Meine Wahl sind dann immer die Eidotter. Eier trennen und die Dotter verquirlen ist nicht schwer. Wichtig ist dabei. Die Flüssigkeit darf nicht mehr kochen. Sonst gerinnt das Eigelb wie Rührei. Das ist ziemlich ärgerlich. Sieht auch wirklich nicht schön aus. Bevor wir das Eigelb hinzu tun, Topf vom Feuer, Flüssigkeit kurz ein wenig abkühlen lassen, dann das verquirlte Eigelb langsam unterrühren. Anschließend Konsistenzprobe. Fällt die Probe positiv aus, ist der Rahm fertig. Bei negativer Probe müssen wir noch ein paar Eigelbe verquirlen. Während der Curryrahm noch leicht vor sich hin köchelt, geben wir dem restlichen Gemüse ausreichend Farbe. Das gebräunte Gemüse kommt aber erst ganz zum Schluss oben auf das Geschnetzelte. Nun sollten wir eine sämige Sauce, die fruchtig nach Curry schmeckt, mit wunderbar zartem Fleisch und knackigem Gemüse mit tollen Röstaromen probieren dürfen. Guten Appetit. Aber da fehlt doch noch was! Eine Beilage, die die herrlich fruchtige, leicht scharfe Currysauce aufsaugt. Reis geht. Kartoffelpüree ein bisschen besser. Großartig passt dazu cremige Polenta. Zum Abschluss einige Worte zum Curry. Curry ist eine Gewürzmischung und besteht aus bis zu 36 verschiedenen Gewürzen. Ein festes Rezept für Curry gibt es nicht. Die bekanntesten Gewürze sind: Cumin, Koriander, Cayenne- und schwarzer Pfeffer, Koriander, Piment, Paprika, auch Nelken, Macis, Zimt, Kurkuma, Ingwer, Kardamom, Bockshornklee kommen oft hinein, das Kurkuma, Bockshornklee und Ingwer sorgen meist für die gelbe Farbe. Gelegentlich enthält es sogar Salz. In Indien, dem Ursprungsland des Currys, hat nahezu jede Familie ihre eigenen Curryrezepturen. Eine indische Hausfrau würde nie fertig gemischtes Currypulver verwenden. Sie mischt sich ihr Currypulver für jede Mahlzeit neu. Abhängig vom Gericht. Dazu braucht es aber großer Erfahrung. Wir Europäer sollten da doch besser dem Gewürzfachhandel vertrauen.