Gesund? Alles Lüge.
Hört auf Eure Kinder zu belügen. Salat ist zwar grün. Aber deshalb noch nicht gesund. Eigentlich ziemlich inhaltsfrei. Häufig schwermetallbelastet. Aber das gilt bis auf die Schwermetallbelastung ja auch für viele Filme, Texte, Statements und Meinungen. Und trotzdem schauen und lauschen auch wir ihnen, wenn auch heimlich, gerne. Bisweilen geniessen wir sie sogar. Warum also ein schlechtes Gewissen haben, bei der Zubereitung des Salates. Wir zwingen ja niemand, den Salat zu geniessen. Es bleibt eine freie Entscheidung. So wie man den Trumps und Johnsons, dies nur eine Auswahl der mit Salat vergleichbaren Personen des Zeitgeschehens, nicht zuhören und vor allem nicht glauben muß. Und einen wirklich negativen Effekt hat das Essen des Salates nicht. Es führt zu keinen fatalen und bisweilen tödlichen Fehleinschätzungen. Es führt im schlimmsten Fall zur überschätzten Vitaminaufnahme und unterschätzen Schwermetallaufnahme.
Nach diesem kleinen Exkurs in die aktuelle Zeitgeschichte nun wieder zurück zu den Kochtipps.
Der Salate gibt es viele. Die überwiegende Zahl schmeckt nach nichts. Außer man macht sie mit einem Dressing an. Da ich es immer schön finde, Speisen schmecken nach etwas eigenem, bevorzuge ich Chicoree, Feldsalat, Rucola, Wildkräuter. Auch die Kombination aus ihnen kann tolle vitaminfreie Speisen ergeben. Kombiniert mit Zwiebel, Tomate oder Zitrusobst erreicht so ein Salat eine ganz andere Dimension.
Zuerst muss entschieden werden, welcher Salat es sein soll. Meine Vorlieben sind ganz eindeutig die kräftigeren Salate. Der ein oder andere wird sich fragen, wie sich in meine Liste dann der Feldsalat einschleichen konnte. Das kann ich erklären. Auf dem Feld in der kalten Jahreszeit gewachsener Feldsalat ist kräftig im Geschmack und auch im Blatt. Leicht, dünn und nichtssagend ist nur der Feldsalat aus dem Gewächshaus. Ihn erkennt man an den kleinen Blättchen, dünnen Würzelchen und dem fehlenden Sand. Der Feldsalat vom Feld hat dicke, große, kräftige grüne Blätter und jede Menge Sand. Und vor allem Geschmack. Wildkräutersalat schätze ich auch sehr. Hier gilt aber! Augen auf! Nicht jeder Wildkräutersalat ist auch wild. Viele doch eher zahm. Ganz und gar nicht zahm ist der Wildkräutersalat vom Keltenhof. Jedes Blatt schmeckt gut und anders. Fairerweise möchte ich aber hier schon erwähnen: viele Menschen essen und kaufen günstiger Fleisch ein. Dieser Salat kostet gute 5 Euro pro 100g. Da bleibt für ein Stück Fleisch nix mehr übrig. Die erste Stufe des Vegetarierdaseins ist erklommen. Portulak, eine alte Salatpflanze, die grade wieder ein wenig modern wird, ist auch lecker und eine bisschen ungewöhnlich. Rucola ist auch ok. Sauerampfer geht auch. Junge Zichorieblätter schmecken auch nach was. Alle anderen Salate richte ich zu Hause nicht mehr an. Da mache ich dann lieber Gemüse. Denn nicht vergessen! Salat hat kaum Nährstoffe. Die alte Geschichte, dass Salat gesund sei, ist gelogen, wurde mir aber auch die ganze Kindheit erzählt. Salat ist zwar grün, enthält außer Schwermetallen aber fast nix. Vor allem keine Vitamine in entscheidender Menge. Das wird auch in einem Smoothie nicht besser. Eigentlich sieht er doch nur fies aus, wenn man auch noch Salatblätter hineingibt. Die alte medizinische Regel, nach der nur Medikamente wirken, die nicht schmecken, hat auch beim Salat keine Berechtigung mehr
Ein ganz wichtiger Teil des Salates ist das Dressing. Fertig geht gar nicht. Eine selbst gemachte Vinaigrette ist immer besser. Und viel Mühe macht sie auch nicht. Olivenöl, Balsamico oder Fruchtessig, Zwiebel, Senf, Thymian, Salz und Pfeffer. Wer schon mal eine Zwiebel geschnitten hat, ist in 5 Minuten fertig. Da dauert der Weg zum Supermarkt deutlich länger. Die Qualität der Zutaten entscheidet natürlich auch hier über den Genuss. Guter Balsamico, guter Senf und gutes Olivenöl lassen eine gute Vinaigrette entstehen. Sehr guter Balsamico, sehr guter Senf und sehr gutes Olivenöl lassen eine sehr gute Vinaigrette entstehen. Sehr gut muss nicht sehr teuer bedeuten. Billig ist aber eher nicht der Pfad zu sehr guter Vinaigrette. Wie bei allen Zutaten, lernt man die Unterschiede in Qualität, Haltbarkeit und Geschmack über die Zeit kennen und wird irgendwann dann zielsicher einkaufen können.
In meiner Idee ist ein Salat eher ein vorsichtiger Begleiter oder eine zurückhaltende Hauptperson mit dezenten persönlichen Noten. Niemals drängt er sich wirklich in den Vordergrund.
Ach übrigens. Macht man Salat warm mit Öl, Knoblauch, Salz und Pfeffer, wird daraus eine Gemüsebeilage.
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